Lasst mich einige Vorgänge kommentieren, die mir in der
26. Kalenderwoche
aufgefallen sind.
Großschlachterei Tönnies | Neues Deutschland für Bußgelder | Garzweiler Baggerbesetzung |
Des Raubritters Facebookangebot
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24. Juni | Massenhaft Spenden von Tönnies an die CDU!
In einem Artikel stellt die Zeitung Arbeit Zukunft die Wertfrage in Sachen Corona. Dort ist zu lesen, dass dem Arbeitsminister von NRW, Karl-Josef Laumann (CDU), die brutalen Methoden sowohl bei der Schlachtviehhaltung als auch der Massenhaltung der Arbeiter/innen in diesen Großschlachthöfen seit langem bekannt gewesen sind. Er, der Arbeitsminister von NRW, hatte sehr viel Zeit, um etwas zu unternehmen. Doch wie hat er sie genutzt? Ja, wäre es um ein neues Polizeigesetz gegangen, mit dem die demokratischen Rechte weiter abgebaut werden? Da war die Landesregierung von NRW sehr schnell. Aber hier ging es um Profite, um Großindustrielle. Da muss man lange „Nachdenken“, alles abwägen, prüfen, prüfen und nochmal prüfen. Da können schon mal ein paar Jahre ins Land gehen, ohne dass etwas geschieht. Dann läuft alles seinen „gewohnten Gang“: Tiere und Menschen werden gequält. Als Argument dient „billiges Fleisch“, dabei ist hoher Profit gemeint. Und Tönnies war, wenn ich mir die Spendenaufstellung zugunsten der CDU ansehe, ein guter Verbündeter. Eine Forderung nach Enteignung oder, wie zu lesen ist (am 24.06.), zum Rücktritt des MP von NRW ist lächerlich. Das System wird nicht durch Rücktritte von Politikern gestürzt sondern durch den Sturz der herrschenden Klasse. Also ihres Auftraggebers, der Bourgeoisie. Ein Ministerpräsident ist lediglich der Büttel und ein Befehlsempfänger, der austauschbar ist und zwar jeder Zeit. Sein Rücktritt – wie von Arbeit Zukunft gefordert – ist da unerheblich. Eine Tatsache, die ich gar nicht oft genug betonen kann.
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25. Juni | Maskenmuffel sollen diszipliniert werden
Als „Sozialistische Tageszeitung“ mit revisionistischen und systemerhaltenden Ambitionen, macht das Neues Deutschland mal wieder auf sich aufmerksam. Martin Kröger, Leiter des Ressorts Hauptstadtregion lobt in seiner Tagesvorschau für den 25. Juni, die Strafen zur Disziplinierung welche die Bundeshaupstadt Berlin für das Nichteinhalten der Maskenpflicht im Einzelhandel und dem Öffentlichen Personennahverkehr einführt. Die Berliner Behörde, eine Behörde zur Unterdrückung und Disziplinierung, sieht Bußgelder zwischen 50 und 500 Euro vor. „Angesichts der Leichtsinnigkeit mit der einige, wenige Menschen mit der Gefahr durch das Coronavirus umgehen, scheinen solche Maßnahmen gar nicht abwegig zu sein…“, schreibt Martin Kröger. Denn bereits im Vorweg hat der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD) verkündet: „Wir sehen einerseits, wie viele Menschen sich ganz selbstverständlich an die Regeln halten.“ Bei denen, die das bewusst oder unbewusst nicht machten, müsse man nun deutlicher werden. So müssen also seit Samstag, dem 27. Juni die Menschen in Berlin mit Bußgeldern rechnen, die sich nicht disziplinieren lassen wollen. Wer das durchsetzen soll? Na ja, da inzwischen die Denunziation wieder gesellschaftsfähig geworden ist, wird diese Frage wohl nicht das Problem sein. Wenn inzwischen auch die Zeitung ND das für gut hält, ist die Frage nach dem schlechten Gewissen des Denunzierers ja schon geklärt.
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26. Juni | Garzweiler, Baggerbesetzung im Tagebau
Wie die Onlinezeitung ROTER MORGEN berichtete, hat eine Gruppe von 80 Umweltaktivisten, in der Nacht auf den 26. Juni den Kohlebagger 6 im Braunkohle-Tagebau-Garzweiler II besetzt. In einer Presseerklärung erläuterte die Gruppe ihre Beweggründe, die zu dieser Aktion führte. Zeitweise waren fünf Bagger mit Bandanlagen und ein Absetzer besetzt. Die Aktion ist Teil einer sogenannten Woche des Widerstands gegen das geplante Kohlegesetz. Dieses Gesetz sei ein Desaster. Wegen der Klimakrise dürfe keine Tonne Kohle mehr verfeuert werden. Auch in der Lausitz waren Aktivisten der Umweltgruppe „Ende Gelände“ seit dem frühen Freitagmorgen aktiv. Im Tagebau Jänschwalde besetzten 13 Aktivisten einen Bagger. Alle Proteste ergeben aber erst in Verbindung mit der Ursache der Klimakatastrophe einen Sinn und das ist der Kampf gegen das kapitalistische System. RWE versucht nunmehr die Aktivisten einzuschüchtern indem sie Strafantrag gestellt haben, wegen aller in Frage kommender Delikte. Im Gegensatz zur Strafanzeige muss bei einem Strafantrag die Staatsanwaltschaft ermitteln. So, sehr geehrte Damen und Herren der RWE, werden Revolutionäre geboren.
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27. Juni | Börsenmillionär werden oder Abzocke mit System
Seit einigen Wochen sticht mir bei Facebook eine Werbung ins Auge, ich möge mich zum Trader an der Börse ausbilden lassen, natürlich von und durch einen „Börsenmillionär“. Derartige Werbung ist nicht neu und verfolgt mich, seit Facebook diese Art der Werbung als lukrative Einnahmequelle entdeckt hat. Im ersten Moment frage ich mich, „laufen die Geschäfte so schlecht, dass jetzt mit Angeboten zur Ausbildung die Seite des eigenen Verdienstes wieder ins Plus gebracht werden soll?“ Bei genauer Betrachtung soll an der FOREX-Front gewettet werden. FOREX (Foreign Exchange) ist die Börse, in der Währungs- bzw. Devisenangelegenheiten gehandelt werden. Beispiel: die Wette ist, macht der Dollar im Verhältnis zum Japanischen Yen ein plus oder Minus? Und das z.T. im Sekundentakt (Thema Daytrading und Volatilität). Ist dein Tipp richtig, hast du gewonnen, ist es falsch, hast du verloren. Das lässt sich dann auch noch mit Leerverkäufen toppen. Das ist nicht einmal teuer denn die Ergebnisse sind durch eine Hebelwirkung (dem Leverage-Effekt) auf das Hundertfache angehoben, so dass mehr an Verlusten verdient werden kann als an einer Verzinsung von Einlagen. Erfahrungen im Umgang mit Devisen oder Derivaten spielen eher eine untergeordnete Rolle. Leerverkäufe sind nicht erst ein Phänomen unserer Tage. Bereits im Jahre 1609 wurden Leerverkäufe auf Titel der Niederländischen Ostindien-Gesellschaft verboten. In der Finanzkrise 2008 traf es unter anderem Finanztitel und Wertpapiere wie Commerzbank, Deutsche Bank, die deutsche Börse, HypoRealEstate Holding und die Münchner Rück. Auch in den USA und Großbritannien waren Leerverkäufe einstweilen untersagt. Weltweit versuchten die Behörden, den totalen Zusammenbruch der Finanzmärkte zu verhindern. Im Moment ist der Zusammenbruch von Wirecard aktuelles Thema. 2019 waren die Leerverkaufs-Attacken gegen Wirecard kurzzeitig verboten.
Soviel zu Leerverkäufen, die besonders von Hedgefonds betrieben werden und diese Branche auch in bürgerlichen, neoliberalen Kreisen in Verruf gebracht haben. Aber das Thema ist interessant und weckt Wünsche. Vergleichbar, wie die steinreichen Börsengurus, durch einfaches Handeln (Traden) die große Kohle zu machen. Hedgen selber ist ja lediglich eine Form sein Portfolio gegen Verluste abzusichern, möglichst noch mit einer hohen Hebelwirkung (Leverage-Effekt) Am Besten noch ortsunabhängig am Strand der Träume und natürlich nur mit einem Notebook bewaffnet und dem kühlen Drink in der Hand. Genau diese Emotionen werden geschickt durch die verführerischen Angebote bei Facebook platziert. Die Finanzbranche ist da ja nur ein Bereich. Ganz oben steht folgender Wunsch an: ONLINE, ORTSUNABHÄNGIG und ohne zeitliche Vorgaben, GELD zu VERDIENEN. Mit kostenlosen Webinaren wird geworben. Das sind Beeinflussungs-Veranstaltungen die zum scheinbar selbst gewollten Tun anregen sollen. Am Ende der Vorstellung wird ein kostenpflichtiges Angebot offeriert. Dies Angebot nicht anzunehmen bedeutet nur, so die überheblichen Protagonisten dieses Angebots, du bist an deiner miesen Situation selber Schuld. Freies Unternehmertum, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und schlussendlich Milliooooonen verdienen – das sind die Schlüsselworte mit denen uns diese bürgerliche Weltanschauung verkauft werden soll. Geldverdienen hat nichts mit Ausbeutung zu tun, soll uns hier weis gemacht werden (das mit der Ausbeutung war nur vor 100 Jahren so – heute nicht). Die intelligenteste Reaktion auf diese Angebote bei Facebook & Co ist, sie nicht anzunehmen! Der Einzige der Geld macht, ist der Initiator dieser Angebote. Ich meine, das ist Ausbeutung genug.
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